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Prima Klima: Richtig lüften und Energie sparen
In diesem Sommer war die Gefahr der Schimmelbildung in den eigenen vier Wänden nicht besonders hoch. Der Grund: Die Wände hatten keine Chance kalt zu werden und Türen und Fenster waren so weit als möglich sowieso geöffnet. Diese schönen Zeiten sind vorerst einmal vorbei. Zeit also, sich wieder einmal Gedanken zu machen über das richtige Lüften, der Vorbeugung einer Schimmelbildung und über ein gesundes Raumklima. Warum? Um Ihren Wohnraum so gut wie möglich zu erhalten und natürlich damit Sie sich darin rundherum wohl fühlen.
Richtig lüften – so geht’s!
Da führt kein Weg dran vorbei: Fenster auf – und zwar komplett. Am besten mehrmals am Tag für zirka fünf bis zehn Minuten. Idealerweise sollten gegenüberliegende Fenster zeitgleich geöffnet werden und somit einen guten Durchzug der Luft ermöglichen. Das geht natürlich auch in einer kleinen Wohnung. In diesem Fall einfach auch die Türen zwischen den Räumen öffnen.
Hat sich, wie oftmals in Altbauten, durch die ungute Kombination von kalten Wänden und unvollständiger Dämmung Kondensat an den Fenstern gebildet, am besten abwarten bis durch die frische Luft die kalten Scheiben komplett vom Kondenswasser befreit sind. Sonst bleibt die Feuchtigkeit im Raum, sammelt sich an den Wänden und bildet einen Nährboden für Schimmel.
Besonders in Räumen mit erhöhter Feuchtigkeit, also in Bad und Küche, sollten Sie auf das regelmäßige und richtige Lüften achten. Hier kann der Schimmel die kostspieligsten Schäden anrichten, zum Beispiel in den Fugen der Fliesen. Jeder, der schon einmal live bei einer Badrenovierung dabei war, weiß, wovon ich spreche. Unterschätzte Feuchtigkeitsquellen im Bad: feuchte Handtücher. Wenn möglich, diese in einem separaten Wäschetrockenraum oder im Freien trocknen. Und beim Kochen nicht vergessen, die Dunstabzugshaube einzuschalten.
Unser Tipp: Stellen Sie nicht zu viel Deko oder Blumen auf das Fensterbrett. Immer wieder sind diese Kleinigkeiten große Hindernisse, wenn es darum geht, für den richtigen Luftzug zu sorgen.
Keine Macht dem Schimmel – Feuchtigkeit aussperren!
Was bei uns gleich einem märchenhaften weißen Pferd bezeichnet wird, bringen andere Sprachen geschickter auf den Punkt. Im Spanischen heißt der Schimmel an der Wand „humedad“ – das bedeutet übersetzt „Feuchtigkeit“. Der Kampf oder das Vorbeugen gegen den Schimmel ist also nichts weiter als das Vermeiden von Feuchtigkeit im Raum. Das geht zum einen durch das richtige Lüften und zum anderen durch korrektes Dämmen und Heizen.
Feuchtigkeitsverursacher Nummer 1 im Haus: wir! Gemeinsam mit Feuchtigkeitsquellen wie Pflanzen oder Aquarien setzt ein Dreipersonenhaushalt durch atmen, schwitzen, kochen, duschen und Wäsche trocknen etwa 6 bis 14 kg Wasser pro Tag frei. Ganz schön viel! Das Umwelt Bundesamt für Mensch und Umwelt rechnet mit einem notwendigen Luftaustausch von 3000 kg Luft, um 10 kg Wasser aus den Räumen abzuführen. Und: Je schlechter die Dämmung der Wände, also je kälter die Wände, desto mehr bleibt die Feuchtigkeit an den Innenwänden. Und umso stärker die Gefahr einer Schimmelbildung.
Tipp zur Feststellung der Feuchtigkeit im Raum: Ein Hygrometer zeigt den Feuchtegehalt der Luft an. Bei einem Wert unter 50% relativer Luftfeuchte im Durchschnitt vermeidet man in den meisten Innenräumen die Bildung von unerwünschtem Schimmel.
Gut zu wissen: Je kälter die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie beim Erwärmen – also wenn sie in unsere geheizten Räume gelangt – aufnehmen und wieder durch das Fenster hinaus transportieren. Deshalb ist Lüften im Winter effektiver als im Sommer!
Energie sparen – kann so einfach sein!
Bitte nicht kippen! So kann man die einfache Formel für richtiges Lüften und Energie sparen auf den Punkt bringen. Gekippte Fenster sorgen für einen kalten Boden, machen dadurch den Raum ungemütlich und Sie heizen im wahrsten Sinne des Wortes zum Fenster raus.
Also: moderat heizen, richtig lüften, Fenster und Türen gut abdichten und Wärmedämmung nicht vergessen! Und dann? Kann der Schimmel sich ein anderes Zuhause suchen!
Fühlen Sie sich auch weiterhin wohl in Ihrem Zuhause!
Ihr Jürgen Beil