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Das große Beil x 1 der Farben: Teil V Silikonharz-Fassadenfarben:
Neben den Kunststoffdispersionsfarben und Dispersions-Silikatfarben zählen die Silikonharz-Fassadenfarben nicht nur zu den am häufigsten eingesetzten Fassadenfarben, sondern auch zu den modernsten. Ihr Anstrich ist mikroporös und wasserabweisend: Ähnlich wie bei einem imprägnierten Stoff, perlt Wasser in Tropfenform einfach ab. Ein Hersteller hat dies vor Jahren in einer Werbung mit dem Lotusblatteffekt verglichen. Bezeichnet wird damit die minimale Benetzbarkeit von Oberflächen, ähnlich wie bei der Lotuspflanze. Ich denke, jeder von uns hat das Bild der satten grüne Pflanze, an der sich ein Tropfen Wasser in den wunderbaren Formen bildet, Schmutzpartikel bindet und dann hinabgleitet schon einmal gesehen. Eine weitere Eigenschaft der Silikonharz-Fassadenfarben: Wasserdampf kann aus dem Untergrund sehr gut ausdiffundieren, also ausdampfen, denn der Anstrich ist microporös.
Die richtige Qualität? Findet nur der Fachmann!
Obwohl Silikonharz-Fassadenfarben bereits seit fast 40 Jahren auf dem Markt sind, gibt es keine genaue Regelung für die Qualität dieser Anstriche. Und so mischen einige Hersteller einen kleinen Anteil Silikonharz ins Bindemittel. Bei anderen Herstellern wird reines Silikonharz als Bindemittel verwendet. Alle nennen sich Silikonharzfarben aber es gibt erhebliche Qualitäts- und Preisunterschiede. Nur ein Fachmann kann die Qualitäten wirklich unterscheiden. Markenhersteller wie Brillux, Caparol, Sikkens oder STO usw. haben einen sehr hohen Anteil an Silikonharz im Bindemittel. Diese Farben sind dann erheblich teurer als die Farben vom Baustoffhändler, der seine Farben oft über verschiedene Putzhersteller bezieht. Der Silikonharz Anteil ist bei diesen oft nicht höher als 5 %.
Silikonharz-Fassadenfarben – so schaut’s aus
Die WEG „Thomas Wimmer Str. 27 bis 31a und Riverastraße 18“ in Erding wurde von uns 2016 mit Silikonharz-Fassadenfarben gestrichen. Die Hausverwaltung legte besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Lebensdauer der Beschichtung.
Der richtige Farbtyp – individuell und nur vom Fachmann
Eins vorneweg: Nur der Fachmann kann den richtigen Farbtyp für Sie finden. Und: Bei den Farbtönen gibt es erhebliche Einschränkungen. So sind intensive Gelb- oder Rottöne meist nicht mischbar. Fast jeder dieser Farbtöne muss vorher beim Hersteller angefragt werden. Dieser entscheidet dann, ob der gewünschte Farbton machbar ist.
Sauberes Plus: Silikonharz-Fassadenfarben können sich selbst reinigen
Ein ganz besonderer Vorteil von Silikonharz-Fassadenfarben ist ihr Selbstreinigungsvermögen: Schutzpartikel auf Oberflächen, die mit diesen Farben gestrichen wurden, werden mit dem Regenwasser aufgenommen und einfach abgespült. Das funktioniert natürlich nur dort wo auch Regenwasser hinkommt. Trotzdem bleiben die Fassaden länger sauber und der Putz bleibt trockener. Durch die Wasserabweisung kann kein Regenwasser in die Putzschicht eindringen, und so trocknet das Mauerwerk leichter aus. Das wiederum trägt ein klein wenig zur besseren Wärmedämmung der Wandflächen bei. Denn trockenes Mauerwerk hat einen geringeren Energieverlust als feuchtes. Einige Dämmziegelhersteller schreiben daher einen Anstrichaufbau mit Silikonharz-Fassadenfarbe nach ihrer Verwendung vor, um das Mauerwerk dauerhaft trocken zu halten. Das nenne ich mal Nachhaltigkeit im Handwerk!
Ihr Jürgen Beil
Bild © Malerbetreib Beil